Rematch und Hürden im Auslandsjahr als Care Professional

Wie Rita aus Ingoltstadt ihre 11 Monate in the USA verbracht hat

Rita, Anerkannte Erzieherin der GGSD Fachakademie für Sozialpädagogik in Ingolstadt, blickt zurück auf 11 Monate mit Apex Social bei Philadelphia, USA und erzählt, wie sie Hürden und Rematch überwunden hat.

Hallo, mein Name ist Rita und ich bin eine staatlich anerkannte Erzieherin und seit 11 Monaten mit Apex in den USA, um genauer zu sein, lebe ich in der Nähe der historischen Stadt Philadelphia, die sich an der Ostküste befindet. 

Müsste ich mein Jahr als Care Professional in 3 Worten beschreiben, würde ich sagen, 2022 war ein Abenteuer, eine Herausforderung und bisher die größte Bereicherung in meinem Leben. Ich durfte Höhen und Tiefen erleben, die mich zu der Person gemacht haben, die ich heute bin:  stark, selbstbewusst und unabhängig. 

Ich möchte dir in den folgenden Zeilen von meinem Start ins Auslandsjahr berichten und dir dabei Tipps auf den Weg geben, die mir geholfen haben, mit Herausforderungen umzugehen. Ich hoffe, dich ermutigen zu können, den Schritt in ein neues Leben zu wagen und sich von Hindernissen nicht entmutigen zu lassen. 

Gestartet habe ich mit meinen Vorbereitungen bereits im Oktober 2020. Ich war mitten in meiner Erzieherausbildung und Corona hat die ganze Welt beeinflusst, darunter auch die Matching Phase mit den Gastfamilien bei Apex Social.. Das Finden einer passenden Familie hat sich dadurch sehr in die Länge gezogen und das hat mich verrückt gemacht. Ich erinnere mich, wie ich mir ein Visionboard anfertigte, um mich täglich zu erinnern, warum ich unbedingt ins Ausland möchte. Das half mir, motiviert zu bleiben und mein Ziel vor Augen zu sehen. 

Schon bald fand ich eine Gastfamilie und reiste aus, doch es stellte sich schnell heraus, dass dies kein geeigneter Match war.. Ich hatte große Angst vor dem Gespräch mit meiner Gastfamilie, bei dem ich ihnen sagen musste, dass ich in ein Rematch gehen möchte. Aber mir blieb nichts anderes übrig als über meinen Schatten zu springen, und es war das Beste was mir hätte passieren können. Bevor ich mit meiner Familie sprach fertigte ich mir mehrere Notizen an. Ich übte das Sprechen,  um eine selbstbewusste und entschlossene Haltung einnehmen zu können. Ich würde auch dir empfehlen, wenn du vor einem schwierigen Gespräch stehst dir alle deine Gedanken zuerst niederzuschreiben und zu sortieren. Dies half mir mich genau zu reflektieren. Mir half es auch Monologe vor dem Spiegel zu führen um mich auf das Gespräch vorzubereiten.

Nachdem die erste Hürde „Das Rematch“ überstanden war, fand ich dann meine aktuelle Gastfamilie. Als ich bei ihr ankam, hatte ich das Gefühl, im Chaos zu versinken. Im Haus herrschte eine unaushaltbare Lautstärke und ich konnte keine Struktur im Alltag erkennen. Es lief alles schief, was man sich nur vorstellen kann und ich war kurz davor, wieder ins Rematch zu gehen. Ich glaube du kannst dir vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. Einfach sauer und enttäuscht. So hatte ich mir mein Auslandsjahr nicht vorgestellt. Das Heimweh fing an mich zu plagen und ich wusste, es gibt nur 2 Wege. Entweder ich spreche mit meiner Gastfamilie offen über alles, oder ich gebe auf und fliege zurück nach Deutschland. Was mir in dieser Zeit half, waren meine Freunde, die ich glücklicherweise schon am ersten Tag in meinem neuen Zuhause kennengelernt habe. Sie waren auch Care Professionals bei Apex und haben mir viel Mut gesprochen. Ihnen von meinen Sorgen zu erzählen hat mir geholfen, meinen Frust von der Seele zu reden und mich zu einem offenen Gespräch mit meiner Gastfamilie ermutigt. Zum Glück hat sich nach der Konversation mit meiner Gastfamilie vieles in meinem Arbeitsalltag positiv verändert und schnell  hatte ich die beste Zeit meines Lebens.

Auch das Apex Social Team hat mir vor Ort sehr viel geholfen, Hürden und Schwierigkeiten zu überstehen. Zum Beispiel konnte ich mich jeder Zeit bei meiner Betreuerin vor Ort melden und sie half mir Möglichkeiten zu finden, wie ich Probleme mit meiner Gastfamilie ansprechen kann. Das Team hat mir Mut zugesprochen und stand bei all meinen Entscheidungen hinter mir. Sie haben Verständnis gezeigt für meine Situation und haben mit mir gemeinsam nach Lösungen gesucht. Dafür bin ich sehr dankbar.

Was hat mich nun dieses ganze Hin- und Her gelehrt? Jeder von uns wird seine persönlichen Hürden haben, wenn er den Schritt in ein neues Leben wagt. Das ist völlig normal und du wirst merken, dass du mit deinen Ängsten nicht alleine bist. Die Au Pair und Care Professional Community in den USA ist groß und du wirst schnell jemanden finden, der mit dir mitfühlt, du bist niemals komplett allein. Diese Stolpersteine zu überwinden hat mir beigebracht, wie ich schnell Lösungen für Probleme finden kann und wie wichtig eine offene Kommunikation zwischen der Gastfamilie und dem Care Professional ist. Es hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, für deinen Traum zu kämpfen und dass nach jeder dunklen Zeit auch die Sonne wieder scheint. 

Falls du noch Fragen hast zur Matching Phase, meinem Rematch oder generell meinem Auslandsjahr, kannst du dich gerne auch bei mir melden. Ich wünsche dir noch eine aufregende Zeit als Care Professional und wenn du gerade noch in den Vorbereitungen steckst, viel Erfolg! 

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