Physiotherapeutin Christin erzählt von ihrem Jahr in San Clemente, Kalifornien und Boston mit Apex Social

Physiotherapeutin Christin (25) war für ein Jahr in den USA und hat so einiges erleben dürfen! Sie hat zwei tolle Gastfamilien betreut und an zwei komplett unterschiedlichen Orten in den USA gelebt! Lest hier darüber wie ihr Start in den USA war bis zum Reisen mit ihren Eltern in ihrem Reisemonat!

Hallo, ich bin Christin Schulz, 25 Jahre alt, komme aus Wuppertal und bin seit 2015 ausgebildete Physiotherapeutin. Nach meiner Ausbildung in Wuppertal habe ich in einem Reha-Zentrum gearbeitet und mich schnell an das Arbeitsleben und die Gespräche mit den Patienten gewöhnt. Mit der Zeit stellte ich jedoch fest, dass viele Menschen, bedingt durch einen recht eintönigen Alltag, unzufrieden sind. Dass weckte in mir den Wunsch nach etwas Neuem, Aufregendem und nach Abenteuern.

Im Internet stieß ich auf die Homepage von APEX Social und war sofort neugierig als ich las, dass es in den USA die Möglichkeit gab, als Physiotherapeutin in Familien zu arbeiten. Auslands– und Berufserfahrung in einem, klang für mich perfekt. Die Erfahrungsberichte, Fotos und Videos  von ehemaligen Teilnehmern nahmen mir meine Ängste und brachten mich letzten Endes zu dem Entschluss, mich in das Abenteuer zu stürzen.

Jetzt wird es ernst…

Nachdem ich eine Zusage von meiner Gastfamilie hatte, kündigte ich bei meinem Arbeitgeber und saß nach einer gelungenen Goodbye Party im Flieger von Düsseldorf nach Los Angeles. Meine Gastfamilie wohnte in Orange County, genauer gesagt in San Clemente, einem wunderschönen Ort zwischen L.A und San Diego. Erst da wurde mir bewusst, dass es nun kein Zurück mehr gab. Ich war sehr aufgeregt.

Angekommen…

Am Flughafen wurde ich herzlich von meiner Gastfamilie und meinen zwei Gastkindern (9 und 10 Jahre) mit einem Welcome-Plakat und Blumen empfangen. Die 10-jährige Tochter ist auf Grund eines traumatischen Ereignisses während des Geburtsvorgangs an den Rollstuhl gebunden, wird über eine Magensonde künstlich ernährt und ist nicht in der Lage verbal zu kommunizieren. Ihr kleiner Bruder fragte mich auf dem Weg zu meinem zukünftig neuen zu Hause, nach deutschen Fußballspielern und Vereinen und ich freute mich, dass ich mit meinem Gastgeschenk für ihn, einem Bayern-München-Trikot, einen Volltreffer landete.

Die ersten Wochen gewöhnte ich mich an meine neue Umgebung, die Menschen und meinen Alltag. Ganz anders als in Wuppertal, von dem es heißt, dass die Babys dort mit dem Regenschirm auf die Welt kommen, wurde ich hier jeden Morgen von der Sonne geweckt und startete so schon motiviert in den Tag.

Meine apex Area Directorin…

Schon in den ersten paar Tagen lernte ich zusammen mit meiner Gast-Familie meine apex Area Directorin Cornelia kennen. Sie ist selbst Erzieherin und Dipl. Sozialpaedagogin, die mit ihrem Mann und zwei Kids in OC lebt.

Sie war die Frau für alle Fälle, an die ich mich immer wenden konnte, wenn man Fragen hatte, einen etwas bedrückte oder einfach nur Tipps brauchte. Da sie selbst Deutsche ist, war die Kommunikation natürlich super einfach. Einmal im Monat organisierte sie ein Treffen, mit allen Apex Teilnehmern aus der Umgebung, bei denen ich Erfahrungen austauschen konnte und neue, nette Leute kennengelernt hab. 

Neue Freunde fürs Leben…

Meine Mädels aus dieser Zeit sind noch jetzt super liebe Freundinnen und wir haben wahnsinnig viel zusammen unternommen und erlebt. Jede einzelne hatte eine besondere Geschichte und ich bin super stolz das ich diese tollen Menschen in meinem Leben hab.
Ein paar davon moechte ich euch kurz vorstellen:

Sonja, HEP aus Mönchen Gladbach – Sonja und Vanessa habe ich als erstes in San Clemente kennen gelernt. Sie waren zu dem Zeitpunkt schon in ihrem zweiten Jahr und haben mir von ihren Erfahrungen berichtet und mich über die Unterschiede zwischen USA und Deutschland aufgeklärt. Da Sonja in Deutschland nur einen Katzensprung von mir entfernt wohnt, treffen wir uns regelmäßig und erinnern uns gern an unsere gemeinsame Zeit in den USA zurück. Sonja war nach iihrem zweiten Jahr noch mit einer amerikanischen Familie auf Weltreise. Zurück in Deutschland hat sie auf Grund ihrer guten Englisch Vorkenntnisse und Erfahrungen mit special needs schnell eine passende Stelle gefunden und übernimmt demnächst mit die Leitung für einen Heilpädagogischen Kindergarten.

Sarah, Erzieherin aus Düsseldorf, ist zur Zeit noch in ihrem zweiten Jahr in San Clemente. Insgesamt war sie Vier Jahre bei Apex und hat ihre Gastkinder mit groß gezogen. Durch ihre Unterstützung können die Kinder problemlos deutsch sprechen. Auch wir haben viel zusammen erlebt und waren bevor die Arbeit anfing oft zusammen am Pier von San Clemente oder am Pool und haben so manche Abende gemeinsam am Lagerfeuer gessesen und S´mores genascht.

Mit Monika, Kinderkrankenschwester aus Köln war ich in der Freizeit oft zusammen surfen, shoppen und in Bars. Wir haben einige unvergessliche weekend Trips, unter anderem nach L.A. unternommen.

Mein Alltag….

Ein typischer Arbeitsalltag begann für mich um 3pm, wenn die Kinder aus der Schule kamen. Vorher traf ich mich meist mit Freunden zum surfen, joggen, shoppen oder einfach zum Kaffee trinken. Ich arbeitete mit einer amerikanischen Krankenschwester zusammen und sie zeigte mir wie man Flüssigkeitsnahrung, Wasser und Medikamente über die Magensonde verabreicht. Danach wechselten wir meinem Hostkind die Windel, bewegten die Gelenke durch und dehnten sie. Wenn es Zeit für den Mittagsschlaf war, wurde ich beim Fußball spielen von ihrem Bruder abgezogen.

Im Anschluss waren wir mit ihr im Park spazieren oder sicherten sie im Walker, der es ihr ermöglicht ein paar Schritte zu gehen und spielten dabei Peek a boo. Abends half ich meinem Hostdad sie zu duschen und las ihr danach noch eine Gute Nacht Geschichte vor.

Meine Wochenenden ... 


An den Wochenenden fand ich Zeit für Trips in die umliegenden Städte wie L.A. oder San Diego und man lernte immer wieder neue coole Leute dazu kennen. Ansonsten ging es in der Freizeit an die schönsten Strände Kaliforniens und wir hangen mit Justin Bieber ab 😉 waren in Bars, auf Housepartys oder chillten zusammen am Lagerfeuer und machten S´mores (amerikanische Spezialität oder eher Kalorienbombe). Heimweh kam dabei nie auf.

Rematch…

So vergingen die ersten Monate wie im Fluge, das englisch verbesserte sich und ich wurde selbstbewusster. Leider kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen meiner Hostmum und mir. Nach 6 Monaten zogen wir einen Schlussstrich. Apex war immer für mich da und ich fühlte mich nie im Stich gelassen. Kornelia erklärte mir, dass ich kein Einzelfall war und es vorkommt, das Aupair und Familie nicht immer auf einer Wellenlänge sind. Zum Glück gestaltete sich der Rematch Prozess sehr unproblematisch und schon kurze Zeit später, hatte ich mich für eine Vierköpfige Familie in Boston entschieden.

Natürlich war ich traurig diesen Ort zu verlassen, an dem ich mich so gut eingelebt hatte, tolle Freundschaften geknüpft hatte und unvergessliche Augenblicke erlebt hatte. Meine Freunde verabschiedeten mich mit einer Goodbye Party und der Gedanke, dass ich sie spätestens im Reisemonat wieder sehe, tröstete mich.

Neuer Start, neues Glück…

So verbrachte ich die zweite Hälfte meines APEX Jahres in Boston, sah viele schöne Orte an der Ostküste und lernte auch hier tolle Leute kennen. Schnell fühlte ich mich gut in die Familie aufgenommen und gestaltete den Großteil des Alltags mit den Kindern selber. Der jüngere von beiden hat Cerebral Parese, ist kognitiv aber total fit und kann sprechen. Physiotherapeutische Übungen zur Stabilisation des Rumpfes, Training mit dem Walker und koordinative Übungen wurden mit Hilfe des älteren Bruders spielerisch in den Alltag integriert. Außerdem ging es einmal die Woche zur Schwimmtherapie und zur Physiotherapie, bei der ich von den Therapeuten zusätzliche Techniken lernte. Ansonsten waren wir oft auf Spielplätzen, Playdates,  haben gebacken oder mit Superhelden gekämpft und waren am Wochenende im Zoo, Museen, Trampolinhallen oder ähnliches.
Nach den 6 Monaten erkannte man deutliche Entwicklungsfortschritte, zB war er in der Lage ein paar Minuten selbstständig zu sitzen, konnte größere Strecken mit dem Walker zurück legen und selbstständig mit einem Löffel essen.

Mein Reisemonat…

In meinem Reisemonat traf ich meine Freunde in Kalifornien wieder und reiste mit meinen Eltern durch Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona. Mein Auslandsaufenthalt nahmen meine Eltern zum Anlass, zum ersten Mal einen anderen Kontinent zu bereisen und sie zeigen heute noch stolz unser USA-Fotoalbum.

Reflektion …

Zusammengefasst war mein Jahr mit Apex, eine meiner besten Lebenserfahrungen die ich gemacht habe. Auch wenn nicht immer alles nach Plan gelaufen ist, lernte ich, dass es doch immer eine Lösung gibt und man daran wächst.

Meine Hostfamilie aus Boston, hat mich im letzten Jahr sogar in Deutschland besucht, und in ein paar Wochen werde ich sie besuchen und viele Freunde, die ich in den USA kennen gelernt habe.

Physiotherapeutin Christin erzählt von ihrem Jahr in San Clemente, Kalifornien und Boston mit Apex Social