Logopädin Lydia – „Wie Apex Social Träume erfüllt“

„We as a family have decided. We would like to match with you. We want you to become a part of our family – so what do you think?“ ... es vergingen nicht einmal 10 Sekunden und meine Entscheidung fiel… „I would love to become the care professional of your family!“ It is a MATCH.

Meine Freude hätte nicht größer sein können.
Aber vielleicht fange ich mal ganz vorn an. Ich bin Lydia und Logopädin (DPFA Dresden) mit B.Sc. in angewandte Therapiewissenschaften (HS Fresenius für Gesundheit und Soziales in Hamburg). Mein Abschluss mit meinem anschließenden Abenteuer liegt nun schon eine Weile zurück.

Ich hatte schon lange Zeit diesen einen Traum – ein Jahr raus – einfach weg. Am liebsten in die USA. Als Logopädin ins Ausland – Aber wie geht das? Nach zwei gescheiterten Versuchen während und nach der Schulzeit entschloss ich mich erst einmal einen Beruf zu erlernen und dann würde die Zeit schon zeigen, was die Zukunft für mich bereithält. So zog ich 2012 für meine Ausbildung zur Logopädin nach Dresden. Während dieser Zeit hörte ich in der Schule mehrere Male, dass die Forschung bezüglich therapeutischer Methoden in der Logopädie in den USA bereits so viel weiter ist als in Deutschland.

Kurze Zeit später erfuhr ich von meinen Dozenten, dass man mit Apex Social als Logopädin ins Ausland gehen kann – mein erster Gedanke: Alle guten Dinge sind drei! Es sollte mein letzter Versuch sein, meinen Traum vom Auslandsabenteuer anzugehen. Und wie perfekt klingt es, diesen Traum nun sogar mit meiner Profession als Logopädin im Ausland verbinden zu können – ich verrate es euch: Ich hätte mir nichts Besseres vorstellen können.

Bild einer Stadt aus einem Flugzeug und Bild der Innenstadt

Ich schloss meine Ausbildung im August 2015 als staatlich anerkannte Logopädin ab und hatte noch zwei Wochen meine Familie und Freunde zu besuchen um mich von allen zu verabschieden.

Am 14. September 2015 nach meinem ersten Langstreckenflug und einem Mix aus Gefühlen von Aufregung – Neugierde – Ängsten – etwas Traurigkeit – und vor allem unbeschreiblicher Vorfreude betraten meine Füße das erste Mal in meinem Leben einen anderen Kontinent – meine Familie und Freunde unzählige Kilometer entfernt – mein neues Leben direkt vor meiner Nase. Ich kam in meiner neuen Heimat an und mein Abenteuer sollte beginnen:

Newton (bei Boston), Massachusetts, New England, USA – meine Hostfamily bestehend aus den Eltern und zwei Jungs – Leo (Special Needs Kid und fast 4 Jahre bei Ankunft) & Max (no Special Needs Kid und 2 Jahre bei Ankunft) und ein weißer Labrador Retriever namens Bocce. Leo zeigte Symptome im Autismus Spektrum, hatte soziale Ängste und wies eine sprachliche Verzögerung auf.

2 Bilder von einem boot mit kind darin, sowie 2 kinderrn am Strand

Make your dreams come true, improve your mindset & step out of your comfort zone! 

Wir alle haben Ängste und Bedenken, wollen uns in Sicherheit wiegen und fühlen uns wohl, sobald wir in unserer gewohnten Umgebung sind. Manche Träume werden aus diesen Gründen leider nie in die Realität umgewandelt. Träume sind dazu da aus dem Alltag zu entfliehen – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es verlangt nur einen kleinen Funken Mut diese Träume am Ende auch zu verwirklichen und nicht von einem Handy klingeln, einer Stimme oder einem Wecker aus den Träumen gerissen zu werden. Viel schöner ist es aufzuwachen und zu realisieren, dass du deinen Traum gerade lebst.

Natürlich steht man auch hier vor Herausforderungen, unbekannten Situationen und manchmal auch vor Momenten der Verzweiflung, aber genau in diesen Zeiten lernt man Lösungen zu finden und über sich hinauszuwachsen. Beim Reisen als Care Professional wird man mit genau diesen beschriebenen Herausforderungen konfrontiert. Aber durch all die schweren und vor allem aber auch wundervollen Augenblicken durfte ich viel über mich – andere Kulturen – über Autismus – Therapien in den USA – das Leben in einer anderen Familie und über meine Wünsche in der Zukunft lernen.

Ich hatte das Privileg mit der Familie und mit Freunden mehr als nur Boston kennenlernen zu dürfen. Die Liste meiner Travel Destinations ist lang: Hawaii, California, Montana, Louisiana, Texas, Connecticut, Florida, Vermont, New York, Kanada, Nantucket und und und. Ich habe das Reisen mit und ohne Kids – mit und ohne Unterkunft – im Hotel oder im Auto – in der Wüste unter dem Sternenhimmel und im Disney World Hotel mit „matching-pj’s-slumber-parties“ erlebt.

2 Bilder zu Disneyland und dem Grand Canyon

Personal and professional growth – written in capital letters

Ich habe Leo und Max auf ihrem Lebensweg begleitet und das für 1 ½ Jahre und darüber hinaus, denn zur Erinnerung, seit dem Match bin ich Part der Familie. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Ich habe Leo in all seinen Therapien und seinen Fortschritten beobachten, begleiten und unterstützen dürfen. Ich selber habe einen Einblick in ein wundervolles interdisziplinäres Arbeiten erhalten. An der Tagesordnung standen Logopädie, Ergotherapie und Verhaltenstherapie (ABA) sowie diverse after school activities, wie Schwimmkurse und Fußball, Gymnastik und Yoga, Karate und musikalische Früherziehung. Alle Beteiligten haben an einem Strang gezogen, um jegliche Grob- und Feinziele in jedem der genannten Bereiche erreichen zu können.

Eltern & nahe Verwandte – Erzieher*innen & Lehrer*innen – Therapeuten*innen und Psychologen*innen und ich als Care Professional standen in engem Kontakt, um ein tolles Umfeld für Leo zu gestalten. Diese Erfahrung zeigt mir, dass wir in Deutschland noch viel dazulernen können und vor allem auch, dass es möglich ist in einem interdisziplinären Team zu arbeiten und damit schneller Fortschritte erzielen zu können. Ich durfte jede Therapie mitbegleiten und Schwerpunkte im Alltag einbringen. Diese intensive Betreuung als große Schwester und Therapeutin ist eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Bild einer Frau mit 2 Kindern und Bild von 2 Frauen mit 2 Kindern

Nach einem Jahr hatte ich also noch nicht genug und verlängerte um weitere 6 Monate. Ich habe Vorort Freundschaften geknüpft, eine zweite Familie mit zwei kleinen Brüdern dazugewonnen und ich habe einen neuen Ort in mein Herz geschlossen, welchen ich meine Heimat nennen kann. Darüber hinaus konnte ich meine Englischkenntnisse verbessern, einen unbeschreiblichen Einblick in ein amerikanisches Leben genießen und meine logopädischen Kenntnisse außerhalb von Deutschland erweitern.

Als ich den Entschluss für mich getroffen hatte, dass ich einmal in meinem Leben für eine längere Zeit ins Ausland möchte, habe ich mir noch nicht einmal im Ansatz vorstellen können, wie genau diese Zeit mich prägen wird, ganz zu schweigen von den Türen, die diese Erfahrung mir für die Zukunft eröffnet.

Meine früheres ich wollte immer mutig sein – wollte gut sein in Englisch, um sich außerhalb von Deutschland sicherer zu fühlen – wollte nicht mehr so schüchtern sein – wollte stark sein und wachsen – mein früheres ich hatte unzählige Ängste. 

Diese Erfahrung hat mich wachsen lassen in einer Form, die mich selbstbewusster über meine eigene Person, meine professionellen Skills und meine Pläne der Zukunft hat werden lassen. Es hat mir gezeigt, dass Träume über Umwege reifen können, um sie dann in die Realität umzusetzen. Es gab mir den kleinen ausreichenden Push nach meiner Rückkehr nicht aufzuhören. Ich wollte einen internationalen und akademischen Abschluss. Es hat mir gezeigt, dass ich noch so viel mehr lernen möchte und das Mindeste war für mich noch einmal studieren zu gehen.

So habe ich mich also beworben: Ich arbeitete als Logopädin in einer privaten Praxis in Berlin und begann einen berufsbegleitenden Studiengang der angewandten Therapiewissenschaften im interdisziplinären Rahmen (mit Ergotherapeuten*innen, Physiotherapeuten*innen & Logopäden*innen) in Hamburg. I’m not gonna lie – die Doppelbelastung und das Pendeln hatte es in sich – aber ich habe die Stärke, den Mut und den Willen gewonnen mir auch diesen Traum zu erfüllen.

Falls du dich jetzt fragst, wie mein nächster Traum aussieht: ich habe viele viele viele Träume und bin gerade dabei mir einen auf dieser langen Liste zu erfüllen, denn hier sitze ich nun wieder in einem Flieger kurz vor der Landung in Südafrika. Die Weiten, die vielfältige Natur, die unterschiedlichen Kulturen, der Reiz und die Neugierde des Neuen und sich selbst immer wieder erneut herauszufordern – die Welt ist zu wundervoll um sie nur aus einer Perspektive zu betrachten.

Ich habe für mich entschieden, dass ich noch mehr von der Welt sehen möchte. Aber ich möchte auch die Unterstützung, die ich bekommen habe, an die nächste Generation von Absolventen*innen im Gesundheits- und Sozialwesen weitergeben. Deshalb unterstütze ich das Apex Social Team in Teilzeit und arbeite Remote als Success Coach, um junge Menschen wie dich anzusprechen, die auch den Traum haben mehr sehen und erleben zu wollen. Gemeinsam werfen wir Licht auf die Fakten und Vorurteile, beseitigen Hindernisse, besprechen „Wie sag ich’s meinen Eltern?“ und vielleicht dem Arbeitgeber und finden gemeinsam Lösungen.

Wo ein Wille, da ein Weg. Alles ist erreichbar!

Mein Wunsch ist, dass meine Erfahrung und meine Beratung als Success Coach dabei hilft, ganz vielen sozialen Fachkräften diese lebensverändernde Erfahrung eines Auslandsjahres zu ermöglichen. Wenn du meinen Blog bis hier her gelesen hast, und du mehr wissen willst, bin ich gespannt darauf dich kennen zu lernen.

Ich sehe die Berge von Südafrika unter mir und da ist es wieder, dieses angenehme aufregende Kribbeln und die Vorfreude auf die Verwirklichung eines neuen Traumes. 

Frau vor grüner Wiese

Deine Lydia

Lydia Laubmeyer, Logopädin, BA angewandte Therapiewissenschaften
Apex Alumni & Success Coach

Du könntest dir eine Zeit im Ausland vorstellen?

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