Sensorische Verarbeitungsstörung bei Kindern verstehen
Hat dein Gastkind Probleme mit bestimmten Geräuschen, Materialien oder hellen Lichtern?
Jedes Kind nimmt die Welt auf seine eigene Weise wahr, aber für einige können bestimmte Sinneseindrücke – wie laute Geräusche, belebte Orte oder sogar die verschiedenen Materialien von Kleidung – besonders überwältigend sein. Diese Reizempfindlichkeiten können ein Hinweis auf eine sensorische Verarbeitungsstörung sein. Vielleicht bemerkst du:
- Vermeidung bestimmter Aktivitäten: Kinder meiden möglicherweise Situationen, in denen Sinneseindrücke zu intensiv oder unvorhersehbar erscheinen.
- „Überreaktionen“ auf alltägliche Sinneseindrücke: Dinge, die scheinbar unbedeutend sind – wie der Stoff von Kleidung, das Summen eines Kühlschranks oder grelles Sonnenlicht – können zu Unwohlsein oder Rückzug führen.
- Schwierigkeiten mit Übergängen: Der Wechsel von einer Aktivität oder Umgebung zur nächsten kann für das Kind verwirrend oder unangenehm sein.
Diese Verhaltensweisen können den Alltag erschweren, von einfachen Aufgaben wie dem Anziehen am Morgen bis hin zum Umgang mit anderen Menschen. Vielleicht suchst du nach Antworten und Unterstützung, um deinem Gastkind zu helfen, seine Welt leichter zu bewältigen.
Was ist eine Sensorische Verhaltensstörung (SPD)?
Eine sensorische Verhaltensstörung (SPD) tritt auf wenn das Gehirn Schwierigkeiten hat, Sinnesinformationen aufzunehmen und darauf zu reagieren. Dies beeinflusst, wie das Nervensystem Botschaften von den Sinnen verarbeitet und in angemessene Handlungen oder Verhaltensweisen umsetzt. Während jeder gelegentlich sensorische Schwierigkeiten erleben kann, gehören diese Herausforderungen für Menschen mit SPD zum Alltag und können diesen erheblich beeinträchtigen. Manche Betroffene haben Schwierigkeiten mit einem einzelnen Sinn, während andere mit mehreren Sinnen gleichzeitig Probleme haben.
Häufige Anzeichen
Sensorische Empfindlichkeiten bzw. Störungen können von Kind zu Kind unterschiedlich sein. Manche reagieren stark auf Geräusche oder Licht, während andere intensive körperliche Reize suchen. Kinder zeigen Verhaltensweisen wie diese:
Diese Reaktionen auf sensorische Reize können die Kinder darin beeinträchtigen, sich wohlzufühlen, sich in sozialen Situationen einzubringen und an alltäglichen Aktivitäten teilzunehmen.
Wie du die sensorischen Bedürfnisse deines Gastkindes unterstützen kannst
Die Unterstützung eines Kindes mit sensorischen Empfindlichkeiten erfordert Geduld, Achtsamkeit und einen individuellen Ansatz, um seinen einzigartigen Bedürfnissen gerecht zu werden. Man kann eine sensorikfreundliche Umgebung schaffen, regelmäßige Routinen etablieren und spezialisierte Hilfsmittel nutzen und so dem Kind helfen, sich wohler und sicherer zu fühlen. Sich selbst und andere über die Bedürfnisse des Kindes aufzuklären und wo nötig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sind wichtige erste Schritte, um sicherzustellen, dass es die Unterstützung erhält, die es benötigt, um zu gedeihen. Hier findest du einige praktische Strategien, die dir helfen können, den Alltag mit deinem Gastkindes zusammen zu meistern:
Beobachte wann dein Gastkind sich unwohl fühlt
Achte auf Situationen, Umgebungen oder Aktivitäten, die bei deinem Schützling Reizüberflutung oder Unbehagen auslösen. Wenn du die spezifischer Auslöser kennst (wie laute Geräusche, grelles Licht oder bestimmte Texturen und Materialien) kann das helfen, eine bessere Umgebung zu gestalten.
Schaffe einen Wohlfühlraum
Du kannst versuchen zu Hause einen beruhigenden Rückzugsort einzurichten, in den sich dein Gastkind bei Überforderung zurückziehen kann. Verwende eine sanfte Beleuchtung, beruhigende Farben und sensorisches Spielzeug, um deinem Schützling bei der Selbstregulation zu helfen.
Etabliere eine feste Routine
Ein vorhersehbarer Tagesablauf gibt Kindern mit SPD Sicherheit und reduziert Ängste bei Übergängen zu neuen Situationen. Plane reizarme Pausen während des Tages ein. Das kann helfen Reize besser zu verarbeiten.
Entdecke sensorische Hilfsmittel und Aktivitäten
Du kannst auch sensorikfreundliche Gegenstände wie gewichtete Decken, Fidget-Spielzeug, geräuschunterdrückende Kopfhörer oder kaubares Schmuckzubehör ausprobieren, um deinem Gastkind bei der Regulierung seiner Sinne zu helfen. Aktivitäten wie taktiles Spielen (mit Sand, Knete oder Wasser) oder Schaukeln können beruhigende Reize bieten.
Informiere dich und andere
Lerne was es mit SPD auf sich hat und teile dieses Wissen mit Lehrern, Betreuern und Familienmitgliedern. Dann können diese zusätzliche Unterstützung bieten.
Suche professionellen Rat
Du kannst dich mit deinen Fragen – vielleicht auch gemeinsam mit den Eltern – an weitere Betreuer bzw. Therapeuten deines Gastkindes wenden: z.B. den Kinderarzt, andere betreuende Therapeuten oder Entwicklungsspezialisten. Fachleute können zusätzlich durch maßgeschneiderte Interventionen und Therapieoptionen unterstützen.
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