Auslandsjahr mit Abschluss im Bereich Therapie
Hallo, mein Name ist Steffi und ich darf nun schon seit einigen Monaten als Physiotherapeutin in meiner Gastfamilie im wunderschönen Kalifornien arbeiten! Dort unterstütze ich mein Gastkind mit Zerebralparese, indem ich den Alltag nutze, um möglichst viel Therapie zu integrieren. Im Folgenden erzähle ich ein wenig über meine persönlichen und professionellen Erfahrungen.

1:1 Betreuung und deren Vorteile
Ich glaube der größte Unterschied zur vorherigen Arbeit als Physiotherapeutin ist die 1:1
Betreuung. Wer vorher in Praxen, Rehazentren oder Kliniken gearbeitet hat, war womöglich einen häufigen Patientenwechsel mit begrenzter Zeit gewohnt. Hier in unserer Situation als Care Professional betreut man einen Patienten in Vollzeit für mindestens ein ganzes Jahr.
Für mich einer der größte Vorteil dabei ist der Einblick hinter die Kulissen, man sieht mehr als nur einen Ausschnitt, da man hautnah am Alltag des Patienten teilnimmt. Man sieht wie sich der Patient zu Hause bewegt, wie er im heimischen Set up mit seinen Hilfsmitteln zurecht kommt und vieles mehr. Z.B. Wie kommt der Patient aus dem Bett? Wie ist das Set up zu den Mahlzeiten? Wo liegen die größten Herausforderungen? Die Analyse solcher Situationen gibt wertvolle Informationen über Defizite, an den wir zukünftig arbeiten möchten und auch genau in diesem Alltag trainieren können. Und über den langen Zeitraum ist es besonders schön die Entwicklung und die Fortschritte des Kindes zu sehen.
Reisen - alleine und mit anderen Care Professionnals oder klassischen Au Pairs
Neigt sich die Woche dem Ende zu, stehen häufig Tages- oder Wochenendtrips auf dem Programm. Es gibt hier so viele schöne Orte zu sehen und ich weis auch oft immer noch nicht, für was ich mich als Nächstes entscheiden soll. Viele AuPairs haben ähnliche Ziele auf ihrer Bucketliste, die dann zusammen entdeckt werden können. Und manchmal kommen auch einfach Ziele dazu, von denen man vorher noch nie etwas gesehen oder gehört hat, aber im Endeffekt ein unvergessliches Abenteuer daraus wird.
Ich kann mich noch gut an den Anfang erinnern, wo wir gar nicht so richtig wussten, wie wir die Planung von unseren Wochenendtrips am besten angehen sollten. Aber sobald der erste Trip gemeistert wurde, ging alles Hand in Hand, die Aufgabenverteilung hat sich von selbst ergeben und wir haben schnell gelernt auf welche Kriterien wir achten sollten.
Hin und wieder war ich auch alleine unterwegs. Eine Erfahrung, die ich auch schon immer einmal machen wollte und mir manchmal, z.B. wenn ich mit der Familie verreist bin und dort keinen kannte, auch gar nichts anderes übrig geblieben ist. Und so richtig alleine ist man meist sowieso nicht. Aus meinen Solo Trips hat sich die ein oder andere Freundschaft entwickelt, die auch heute noch besteht.
Meine Zeit hier in den USA ist super erfahrungsreich und ich hätte vorher niemals gedacht in so kurzer Zeit so unfassbar viel zu erleben. Eine Zeit auf die ich immer gerne zurückblicken werde. Ich bin total froh diesen Schritt gemacht zu haben und dankbar für alle, die mir auf diesem Weg geholfen haben, ganz besonders meine Gastfamilie.