Ergotherapeut Mattis berichtet von seiner Zeit am Strand und warum sich sein Auslandsjahr mit Apex Social wie Urlaub angefühlt hat

Geht nicht? Geht jawohl! Bester Beweis dafür ist der aktuelle Job von Ergotherapeut Mattis Reil (23) von der BBA Oldenburg. 17 Monate ist er nun schon für den kleinen 12-jährigen Philly in Chicago (USA) zuständig und sammelt dort intensive Betreuungs- und Therapieerfahrungen. Exklusiv berichtet er euch über seine Arbeit als Ergotherapeut auf der anderen Seite der Welt.

Ein Urlaub, den keiner so schnell vergessen wird

Nach den ersten 6 Monaten mit der Baer Familie, war es Zeit für den ersten Familienurlaub außerhalb Amerikas. Wir sind alle sehr früh am Morgen aufgestanden, um zum Flughafen zu fahren, denn mein Gastkind Philly sitzt in einem Rollstuhl und der Security-Check war sehr umständlich. Alles wurde untersucht, aber nachdem wir endlich durch die Kontrollen gekommen waren, konnte der Urlaub beginnen. Wir haben alle zusammen die Sonne in Puerto Rico genossen und verbrachten einen Urlaub, den keiner von uns so schnell vergessen wird.

Entspannen am Infinity Pool


Da Philly sehr viele medizinische & therapeutische Bedürfnisse hat, war es auch im Urlaub notwendig die Therapieroutine beizubehalten. Insbesondere die Schwimmtherapie nahm einen großen Stellenwert in der Arbeit mit Philly ein. Da ich die letzten 6 Monate zu Hause im Pool der Familie von Profis zu den Methoden der Schwimmtherapie unterrichtet wurde, konnte ich diesen Teil der Therapie im Urlaub sogar komplett alleine durchführen. Genauso wichtig war aber auch Entspannung, schließlich befanden wir uns immerhin im Urlaub. Auf dem Foto wurden wir nach einer Therapieeinheit beim Entspannen im Infinity Pool erwischt. Meine Hostmom hatte sich von hinten angeschlichen, als ich mit Philly den atemberaubenden Ausblick bestaunte.

Arbeit als therapeutisches Team

Zu Hause in Chicago finden die Therapieeinheiten u.a. in Phylli’s eigens enworfenem Therapieraum statt. Dort arbeiten wir vor allem an seiner Körperhaltung und dem Muskeltonus. Über das beidhändige Halten der Stangen beim Fernsehschauen, trainieren wir Phylli’s Handmuskulatur und seinen Griff. Die Stangen sind dabei schon ein super Medium, um ihn die Übungen unbewusst ausführen zu lassen, aber manchmal wünsche ich mir noch ein zweites paar Arme dazu, um Philly etwas mehr unterstützen zu können. Mittlerweile kann er beim Lesen seiner Lieblingsbücher oder bei anderen Aktivitäten aber schon ganz selbstständig aufrecht sitzen, was mich sehr stolz auf ihn macht.

Bevor wir mit unserer täglichen Therapieroutine beginnen, lege ich gerne mit Philly eine kleine Auszeit ein, in der wir einfach nur auf dem Rücken liegen, lachen und uns strecken. Dies hilft um seinen Muskeltonus zu aktivieren, aber auch um einfach zusammen eine gute Zeit zu verbringen und die therapeutische Beziehung zum Kind zu fördern. Auf diese Art bringe ich ein wenig Schwung in die tägliche Routine und sorge bei Philly für neue Motivation und bessere Therapieergebnisse.

Weitere Therapieeinheiten, wie z.B. die Ergotherapiestunden in der Einrichtung Pathways, finden außer Haus statt. Hier kann ich mich mit meiner amerikanischen Berufskollegin Kathy austauschen über die Grob- und Feinziele für Philly, damit ich auch außerhalb von Therapiesituationen auf diese Ziele hinarbeiten kann. Es ist spannend zu sehen, wie die amerikanischen Ergotherapeuten arbeiten und ich habe wahnsinnig viele Einblicke in verschiedenste Methoden und Techniken bekommen. Gemeinsam mit Kathy gestalte ich die Therapiestunden und evaluiere den Entwicklungsfortschritt vo Philly.

Traditionen & Festlichkeiten


Auf dem Foto rechts seht ihr Philly und mich nach den Hanukkah-Festlichkeiten. Es handelt sich hierbei, um eine jüdische Tradition, die die Wiedereinweihung des Heiligen Tempels in Jerusalem zur Zeit des Makkabäeraufstandes gegen das Seleukidenreich feiert. Nach dem Abendessen wurden Geschenke ausgepackt und ich habe Philly beim Auspacken seiner Geschenke unterstützt. Alle hatten eine schöne gemeinsame Zeit und auch Philly war sehr zufrieden und glücklich an diesem Abend.

Fazit: Alles in allem fühle ich mich hier super wohl und habe die Chance, vielfältige ergotherapeutische Erfahrungen zu sammeln, die mir keiner mehr nehmen kann. Das macht mich als Ergotherapeut einzigartig und hilft mir bei der Jobsuche zurück in Deutschland.

Ergotherapeut Mattis berichtet von seiner Zeit am Strand und warum sich sein Auslandsjahr mit Apex Social wie Urlaub angefühlt hat