Es waren einmal drei weise Männer aus dem Morgenland, Caspar, Melchior und Balthasar. Caspar hatte dunkles Haar auch seine Haut war dunkel. Melchior war europäischer Herkunft und Balthasar hatte asiatische Züge. Vielleicht kennst du sie bereits als die Heilige Drei Könige.
Eines warmen Abends saßen die Drei zusammen vor ihrer gemeinsamen Hütte. Caspar saß auf einem Stuhl und schnitze aus einem hellen Stück Holz einen kleinen Baum. Dieser hatte einen kräftigen Stamm und viele Blätter. Melchior aß den letzten Rest seiner Suppe und Balthasar beobachtete, wie er es jeden milden Abend gerne tat, die Sterne. Diese funkelten in den unterschiedlichsten Größen.
Plötzlich fiel Balthasar ein besonders großer Stern auf, einer, der normalerweise nicht am Himmel zu sehen war.
Er sah sich ihn mit genauester Sorgfalt an und konnte seinen Augen nicht trauen: Der Himmelskörper schien immer näher zu kommen.
„Seht! Der größte Stern am Himmel, er wird immer größer!“ rief Balthasar seine Freunde zu sich.
Caspar und Melchior hofften darauf, dass vor dem zu Bett gehen noch etwas aufregendes passieren würde, und so eilten sie zu ihren Freund, der ein paar Meter von ihnen entfernt auf dem Boden saß und mit seinem rechten Zeigefinger auf den Himmel deutete.
Mittlerweile konnte man statt eines Sterns eine Sternschnuppe erkennen die über den Köpfen der Drei zu hängen schien.
„Habt keine Angst!“ rief eine Stimme aus dem Nichts, und alle kamen zum Stillstand. „Ich verkünde euch eine freudige Nachricht des Herrn. Ein heiliges Kind ist geboren. Sein Name ist Jesus. Folgt den Stern und ihr findet zu ihm.“
Die Stimme verschwand so schnell sie gekommen war und ließ nichts übrig außer Stille.
„Kommt, lasst uns Jesus willkommen heißen, lasst und nach Jerusalem reisen. Dort muss er sein, in der Hauptstadt Judas!“ fordert Caspar die Anderen auf und so taten sie es auch. Sie sattelten ihre Kamele für die lange Reise.
Auch Geschenke nahmen sie mit. Sie nahmen jeweils den kostbarsten Gegenstand mit, den sie besaßen, und machten sich mithilfe des Sterns noch in derselben Nacht auf dem Weg. Sie waren voller Erwartung auf den neuen König, den Retter der Welt. Im Licht der Sterne schritten die Kamele der drei weisen Männer mühelos durch die Nacht. Lange gingen und gingen sie. Der leuchtende Stern wanderte in der Dunkelheit vor ihnen her und wies ihnen den Weg, bis der Stern schließlich über einem Stall stehen blieb und noch heller leuchtete, als davor.
„Wie sonderbar!“ rief Melchior erstaunt. Hatten sie die Botschaft des Sterns wirklich richtig gedeutet? Würden sie in diesem einfachen Stall tatsächlich den neugeborenen König finden? Die weisen Männer stiegen von ihren Kamelen und betraten den Stall. Soviel Licht und Liebe erfüllte diesen einfachen Raum! Josef hatte schützend seinen Arm um Maria gelegt, die neben einer Krippe saß, in der das heilige Kind schlief. Da lag er nun in Windeln gewickelt, der neue König mit Namen Jesus. Es befanden sich auch einige Tiere im Stall, darunter ein kleiner Esel namens Benjamin, und einige Hirten, die sich ebenfalls über das Wunder freuten, dass sie gemeinsam erleben durften.
„Wir sind gekommen um das heilige Kind hier willkommen zu heißen und haben Geschenke mitgebracht“, sagte Caspar und legte Myrrhe unter die Krippe des Kindes.
„Ich habe Jesus Weihrauch gebracht. Er soll seine Göttlichkeit symbolisieren.“ setzte Balthasar fort und legt ihn neben die Myrrhe.
„Ich bringe mein letztes Gold, weil ich dir zeigen möchte, wie viel du mir wert bist.“ erklärt sich Melchior und legt das Gold ebenfalls unter die Krippe. Das Kostbarste war gerade genug für den neuen König, den Retter, der Liebe und Frieden auf die Erde bringen würde.