Lisa betreut als Ergotherapeutin in Atlanta ein Kind mit Zerebralparese

Ich bin Lisa, 22 Jahre alt und habe mich dazu entschieden, nach meiner Ausbildung zur Ergotherapeutin an der Döpferschule München, für ein Jahr mit APEX in die USA zu gehen. Es war keine leichte Entscheidung, aber definitiv die Richtige 😉

Der liebevolle Empfang der Gasteltern

Nach langer Suche hatte ich im Juni endlich die perfekte Gastfamilie gefunden. Im Septem-ber ging es dann endlich los. Zehn lange Flugstunden später, mit wahnsinniger Nervosität, was mich wohl erwartet und wie mein Leben so weit weg von zu Hause wohl aussehen wird, kam ich in Atlanta, Georgia an. Ich wurde sofort warmherzig und liebevoll von meinen Gasteltern, den Kindern, Oma, Opa, Onkel, Tante, Cousine und einer Katze in Empfang genommen. Nach zwei Wochen kam noch ein Hund dazu. Ich wurde sofort in verschiedene Fami-lienfeste wie Geburtstage, Thanksgiving und Weihnachten integriert, was mir das Gefühl gab, ein wirkliches Familienmitglied zu sein.

Das hat mir auch wahnsinnig geholfen, das – ehrlich gesagt – unvermeidbare Heimweh gut zu überstehen. Manchmal ist es hier schwer, Arbeit und Privatleben zu trennen, weil man jeder Zeit die Gastfamilie unterstützen möchte. Aber das ist auch andererseits das Schöne daran. Denn oft fühlt es sich nicht einmal wie Arbeit an und man sammelt trotzdem wertvolle Berufserfahrung.

Die Zusammenarbeit mit den Kindern und Therapeuten

Ich lebe jetzt seit 6 Monaten bei meiner Gastfamilie in Atlanta und bin wahnsinnig glücklich, diese berufliche und persönliche Erfahrung machen zu können. Ich kümmere mich um zwei Jungs – sechs und drei Jahre alt. Der dreijährige Junge hat Zerebralparese und erhält deshalb wöchentlich unterschiedliche Therapien, zu denen ich ihn begleite und die ich unterstütze. Ich habe hier die Möglichkeit von einem Team aus einer Physiotherapeutin, Logopädin, Ergotherapeutin und einer Hippotherapeutin zu lernen.

Als Ergotherapeutin ist es eine riesi-ge Bereicherung mit einer amerikanischen Ergotherapeutin wöchentlich zusammen zu arbeiten, aber auch meine eigenen Therapieansätze in das tägliche Leben mit dem Kleinen einbinden zu können. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit allen anderen Therapeuten lässt mich das Krankheitsbild Zerebralparese von allen Perspektiven erfassen und bereichert meine Arbeit enorm.

Therapiefortschritte gemeinsam meistern

Natürlich kommt auch der große Bruder nicht zu kurz. Wenn er nicht in der Schule ist, spie-len wir im Garten, machen Ausflüge, basteln etwas oder machen gemeinsam Hausaufgaben. Mit beiden Kindern gemeinsame Spielinteressen zu finden, ist manchmal wegen des Alters und der unterschiedlichen Fähigkeiten eine Herausforderung, jedoch nicht unmöglich. Dies stellt eine weitere Bereicherung für meine Lebens- und Berufserfahrung dar, da ich es auch als meine Aufgabe sehe, dem großen Bruder Rücksichtnahme und Akzeptanz der Fähigkeiten und Einschränkungen seines kleinen Bruders beizubringen.
In dieser Familie zu leben, gibt mir als Therapeutin außerdem ein ganz neues Therapieverständnis aus der Sicht der Eltern. Ich weiß jetzt, wie schwer es sein kann, alle Therapietermine unter einen Hut zu bekommen und dass im Alltag mit zwei Kindern, von denen eines Therapiebedarf hat, nicht immer Zeit für die „Hausaufgaben“ ist, die Therapeuten geben. Diese Ansicht kann ich nun in meiner zukünftigen Zusammenarbeit mit Klienten besser integrieren. Es macht mich glücklich im Zusammenleben mit meiner Gastfamilie zu erleben, welche Therapiefortschritte ich mit meiner Arbeit erreichen kann, aber natürlich auch einfach das Leben in den USA mit einer wahnsinnig lieben Gastfamilie und tollen Freuden zu genießen.

Als PROaupair in Atlanta

 

Atlanta ist eine riesige, lebendige Stadt, in der es viel zu erleben gibt. Sehenswürdigkeiten wie das CNN Nachrichten Studio oder die Coca Cola Welt, Restaurants aus den verschiedensten Nationen, aber auch wunderschöne Parks und Gärten. Ich liebe es, das Wochenende mit Freunden zu verbringen. Ich habe hier viele andere Au-pairs aus den unterschiedlichsten Nationen kennen gelernt. Wir machen gemeinsam die Stadt unsicher, gehen ins Kino, besuchen Museen, Parks oder machen Wochenendtrips nach Californien oder Seattle.

Was die Sprache betrifft, musste ich die ersten Wochen oft überlegen, welche Vokabeln man am besten benutzt.Zu Beginn hatte ich auch Schwierigkeiten, schnellen Konversationen oder Fernsehsendungen zu folgen.

Jetzt, 6 Monate später, ist das alles kein Problem mehr. In den USA zu leben, ist eine große Umstellung, die schwer zu beschreiben, aber erlebenswert ist. Alles ist hier größer… Autos, Häuser, Straßen, Einkaufszentren… Das Essen ist sehr speziell, aber nicht nur Fastfood – wie man oft als amerikanisches Vorurteil denkt. Es ist für jeden etwas dabei! Dadurch, dass ich an den Wochenenden größtenteils frei habe und noch einen Reisemonat vor mir habe, werde ich in den USA noch viel reisen und mir verschieden Staaten und Orte ansehen.

Mit APEX in die USA gegangen zu sein, hat mich in meiner beruflichen Orientierung definitiv voran gebracht und ist eine unbeschreiblich tolle Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte!

Lisa betreut als Ergotherapeutin in Atlanta ein Kind mit Zerebralparese