Anwendung meines Ausbildungswissens im Auslandsjahr

Jetzt Infobroschüre anfordern: Als Therapeut*in, Pädagog*in oder Pflegefachkraft ein bezahltes Auslandsjahr in den USA erleben.

TBA

Hi, ich bin Miri! Ich habe Sonder- und Integrationspädagogik studiert und mit dem Ende meines Studiums wurde die Sehnsucht immer größer noch einmal Erfahrungen im Ausland zu sammeln – persönlich zu wachsen, als auch professionell. Meine große Hoffnung war es, hier in den USA, neue Einblicke in ein mir bekanntes Feld zu bekommen und mit meinem Wissen und Können etwas zu bewegen. Ich würde Euch hier gerne einen kleinen Einblick geben, ob und wie sich diese erfüllt hat.

CP Miri photos 1

Wie sieht mein Alltag als Care Professional aus?

Im August letzten Jahres bin ich zu meiner großartigen Gastfamilie nach Connecticut, in die Nähe von New York City gezogen. Hier begleite ich zwei Teenage Mädels in ihrem Alltag. Mein Aufgabenfeld ist sehr vielfältig. Ich gestalte mit ihnen gemeinsam vor allem die Nachmittage in der Woche. Das bedeutet ich begleite sie zu Freizeitaktivitäten und Therapien, unterstütze bei der Planung und Durchführung von Hangouts mit Freunden, helfe bei den Hausaufgaben oder bei Aufgaben im Haushalt, welche meine Gastkinder zu erledigen haben. Mein ältestes Gastkind hat eine „Special Needs“ Diagnose und dementsprechend unterstütze ich sie in der Gestaltung ihres Alltags ein wenig intensiver.

Welche Rolle spielt meine Ausbildung im Alltag?

Die Schwerpunkte meines Studiums bezogen sich vor allem auf die Pädagogik für Menschen mit Beeinträchtigung im Lernen, der Sprache und Kommunikation, als auch der emotionalen und sozialen Entwicklung. Diese verschiedenen Entwicklungsbereiche sind eng miteinander verknüpft und so wurde die Bedeutung einer ganzheitlichen und individuell angepassten Förderung immer hervorgehoben. So hat es mich wenig verwundert, dass auch in den USA unterschiedliche Disziplinen in das Therapieangebot, welches mein ältestes Gastkind wahrnimmt, involviert sind. Dies ermöglichte mir in den Austausch mit TherapeutInnen anderer Fachrichtungen zu treten, dazu zu lernen und auch durch meine Expertise und Alltagsbeobachtungen die Therapie zu bereichern. Die Evaluation, welche Fördermethoden mit dem Alltag vereinbar sind und die Umsetzung der erarbeiteten Inhalte haben jedoch, denke ich, zu der bedeutsamsten Aufgaben gezählt. Beispielsweise stand die Förderung der Selbstständigkeit, auch mit dem Ziel der Steigerung des Selbstbewusstseins und des Selbstwertgefühls, als interdisziplinäre Thematik dieses Jahr im Vordergrund. Dies hat sich wunderbar in den Alltag integrieren lassen, wie das Lernen der Straßenregeln, um den Schulweg alleine bestreiten zu können, das selbstständige zubereiten von Essen, alleine Bücher in der Bücherei ausleihen und so weiter.

CP Miri photos 2
CP Miri photos 3

Was war für mich herausfordernd?

Well, diese Frage ist nicht so ganz einfach zu beantworten. Als erstes muss einem, glaube ich, bewusst sein, dass der Alltag von amerikanischen Teenagern häufig von deutlich mehr Aktivitäten und Hobbies bestimmt wird – hinzukommen die wöchentliche Therapieangebote. Ich würde lügen, wenn ich mir nie die Fragen gestellt habe, wie ich mit meiner fachlichen Expertise in diesem vollen Alltag stattfinden kann und in welchen Punkten ich mich von einem Aupair, ohne einem Berufsabschluss im (sonder-)pädagogischen Bereich unterscheide. Die Erkenntnis, dass die Koordination und Umsetzung der Inhalte, welche in den verschiedenen Therapieangeboten erarbeitet wurden, den Unterschied macht war für mich und meine Rollenfindung von großer Bedeutung. Auch verschiedene kulturelle Vorstellungen in Bezug auf Förderziele oder sich in manchen Punkten unterscheidende Normen- und Wertesystemen können eine Herausforderung darstellen. Durch gute Gespräche, Nachfragen und gutes Zuhören können Vorstellungen und Wünsche (zum Beispiel in Bezug auf die Selbständigkeit der Kinder) herausgefunden und ein familienorientiertes Handeln ermöglicht werden.

Und… was bleibt denn jetzt?!

Was bleibt? – Erst einmal ein unfassbares Jahr mit zahlreichen Erfahrungen! Ich durfte viele neue Einblicke in meinen Fachbereich erhalten, Inhalte vertiefen, die vielleicht während meines Studiums nur angeschnitten wurden. Persönlich konnte ich mich in der Frage weiterentwickeln, wie ich in meiner Rolle als sonderpädagogische Fachkraft sein und handeln möchte – vor allem auch in stressigen und herausfordernden Situationen. Zudem durfte ich die Bedeutung und die positive Auswirkung vom vernetzten interdisziplinären Arbeiten miterleben und gestalten. Ich würde sagen, meine Hoffnungen und Wünsche für dieses Jahr haben sich erfüllt.

CP Miri photos 4

Anwendung meines Ausbildungswissens im Auslandsjahr