Als Physiotherapeutin ins Ausland nach Washington, DC

Alina Heller (23) von der WBS Schule in Plauen berichtet über ihre Zeit in den USA als Care Professional im Special Needs Program von Apex Social     

Von Gastautor Alina Heller − März 2022

Meine ersten 3 Monate in Washington D.C.

Hey, ich bin Alina (23) und bin seit 21.03.2022 in Alexandria, Virginia. Ich bin in eine wundervolle Familie gekommen und bin sehr froh bei ihnen zu sein. Sie sind sehr freundlich und geben einem das Gefühl dazuzugehören. Da zurzeit das Haus renoviert wird, ist es meistens laut und chaotisch. Ich habe ein Zimmer mit eigenem Bad, in dem ein begehbarer Kleiderschrank ist. Des Weiteren haben sie zwei süße Hunde, Cookie (3) und Koda (9 Monate), die mir jeden Tag aufs Neue den Tag versüßen. Alex (15) ist einer meiner Gastkinder, der auf ein privates Internat geht und kaum bei uns daheim ist. Er ist sehr nett und witzig. Er ist gerade in einem Deutschcamp in Deutschland, da er gerne Deutsch lernen will. Mein anderes Gastkind Jake (16) auf das ich am meisten aufpasse, hat Special Needs. Er ist ein Downsyndrom-Kind mit Autismus. Er ist sehr süß und manchmal auch sehr witzig.

Er kann zwar nicht reden, aber verständigt sich mit einem Tablet. Ich versuche selbstständige Handlungen mit ihm zu trainieren, wie z.B. Geschirr nach dem Essen wegzuräumen oder das Badezimmer nach der Nutzung aufzuräumen. Um auch seine Fitness auf Vordermann zu bringen, gehe ich 4-6 Mal in der Woche für ca. 30 – 40 min mit ihm aufs Laufband. Die Fortschritte kann man an seinem sichtbaren Gewichtsverlust erkennen. Die Entwicklung macht sich auch an der frequentierten Nutzung seines Talkers bemerkbar. Er beschreibt beispielsweise mit Hilfe des Tablets, was er gerade vor sich sieht oder sagt auch Bescheid, wenn er das Badezimmer nutzen muss. Mit Jake’s Therapeuten-Team arbeiten wir durch verschiedene Tätigkeiten wie z.B. Minigolf an seiner Fein- und Grobmotorik. Dies ist eine sehr gute Ergänzung zu den Übungen die ich täglich mit ihm mache. Was mich besonders glücklich stimmt, ist es die Freude meiner Gasteltern zu sehen, dass ihr Sohn bereits so viele Fortschritte in kurzer Zeit gemacht hat. Über meine Ankunft und Erfahrungen vor Ort kann ich folgendes sagen: Die ersten 2-3 Wochen hatte ich ein wenig mit Jetlag zu kämpfen, aber man lebt sich schnell ein. Heimweh bekommt man am Anfang oft ein bisschen, aber das vergeht mit der Zeit. Am Anfang werden Dinge wie Bankkonto, Führerschein usw. geklärt.

Ich habe die Cherryblossom Zeit in Washington DC miterlebt, die in den Morgenstunden am schönsten sind. Ihr seht auf meinen Bildern wie es dann aussehen kann.

 

In Washington DC kann man sehr viele Museen kostenfrei besuchen und noch so viel mehr entdecken.

Ich gehe ab und zu mit Koda in ein Hunderestaurant, wo man die Möglichkeit hat sich mit anderen Hundebesitzern auszutauschen. So konnte ich bereits einige Amerikaner kennenlernen und treffen. Ich habe über meine Gasteltern einige Leute und ein Au-pair kennengelernt. Mit ihr war ich in Philadelphia und im Kino, wo wir andere Freunde getroffen haben. Also man trifft neue Leute und macht seine Bekanntschaften. Ich war mit drei Freunden zu einem Tagestripp in Philly. Es lohnt sich und es hat Spaß gemacht. Ab und zu gehe ich mit Freunden in Parks oder mache Unternehmungen, was richtig schön und lustig ist. Nach einer Verschnaufspause in der niedlichen Unterkunft fuhr ich auf Anraten der Besitzer noch in Richtung Valdez, einer Hafenstadt aus der Zeit des Goldrausches. Der Tipp war super, denn die Fahrt durch die Gletscher (unter anderem der Worthington Glacier) war atemberaubend schön! Was auf jeden Fall einem ausfallen wird ist die lange Trans-Alaska Gas Pipeline (1287km), die sich vom Norden durch Alaska in den Süden nach Valdez durchzieht und Erdöl dort am Hafen ankommen lässt, um es weiter zu verteilen.

Ich habe außerdem jemanden aus der Airforce kennengelernt und darf dadurch auf die Militär-Base gehen. Ich war auch schon mit ihm auf dem Schießstand und kann meine Englischkenntnisse durch ihn verbessern und er seine Deutschkenntnisse, da er wieder Deutsch lernen will. Win-Win Situation würde ich sagen.

Kurz und knapp gesagt: es ist wirklich eine wunderschöne Zeit hier und ich freue mich auf das was mich noch erwartet.

 

Als Physiotherapeutin ins Ausland nach Washington, DC